Grußwort von Nuntius Eterovic beim Empfang für die Gäste der Pfingstaktion des Bischöflichen Hilfswerkes Renovabis
Apostolische Nuntiatur, 22. Mai 2025
Exzellenzen!
Sehr geehrte Damen und Herren!
Es ist mir eine Freude, Sie heute Nachmittag in der Apostolischen Nuntiatur in Berlin begrüßen zu dürfen, dem Haus von Papst Leo XIV. in der Bundesrepublik Deutschland.
Das Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten seit dem Fall des Eisernen Vorhangs in Europa zu einem wichtigen Partner für viele Menschen, Gemeinden und Gemeinschaften in Mittel- und Osteuropa geworden. Die diesjährige Pfingstaktion wird in Berlin und in der St. Hedwigskathedrale am kommenden Sonntag eröffnet. Seine Exzellenz, der Erzbischof von Berlin, Mons. Dr. Heiner Koch ist Aktionsratsvorsitzender von Renovabis und Vorsitzender der Bischöflichen Unterkommission für Mittel- und Osteuropa, den ich mit seinen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Renovabis herzlich begrüße. Die anwesenden Botschafterinnen und Botschafter vertreten die Partnerländer, in denen das Hilfswerk tätig ist, weswegen ich die Kolleginnen und Kollegen besonders herzlich grüße. Willkommen heiße ich die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Gesellschaft und Caritas in Deutschland und den Partnerländern, sowie die Mitglieder der Musikgruppe F6 aus der Slowakei. Herzlichen Dank für Euren Beitrag an diesem Empfang!
Unter dem Leitwort „Voll der Würde“ wirbt Renovabis an diesem Pfingstfest und das Jahr hindurch um Solidarität mit jenen, deren Würde und Leben gefährdet ist. Drei Herausforderungen werden dabei herausgestellt: Einmal die Lebensumstände der Roma in Osteuropa, sodann jene Menschen, vor allem Frauen, die dem Menschenhandel zum Opfer fallen und in vielfacher Weise ausgebeutet werden und als Drittes die Soldaten und deren Familien in Ukraine, die durch den Krieg und die Gewalt traumatisiert sind, oder die Zivilbevölkerung, die immer mehr zum Opfer von Gewalt und Zerstörung wird. Die Folgen der Aggression der Russischen Föderation in Ukraine mit den vielen Todesopfern und der großen geistigen, geistlichen und materiellen Zerstörung lassen uns noch mehr im Gebet vereint sein und dem Ruf von Papst Leo XIV. folgen: „Nie wieder Krieg!“ (Regina Caeli, 11. Mai 2025). An die Mächtigen in den Kriegs- und Krisengebieten richtet er den Appell: „Lasst uns treffen, lasst uns reden, lasst uns verhandeln!“ (Ansprache vor Vertretern der katholischen Ostkirchen, 14. Mai 2025). Der Friede in der Welt ist die große Sorge des Heiligen Vaters, wie seine ersten öffentlichen Ansprachen zeigen. Ich danke allen, die an den genannten Herausforderungen arbeiten und diese Arbeit im Gebet unterstützen. Gott segne Sie!
„Voll der Würde“ ist in der christlichen Botschaft auch eine Zusage von Gott her, wenn wir an die Würde der Gotteskindschaft denken oder an die Gnade, die er jedem seiner Kinder schenken will. In besonderer Weise wird die selige Jungfrau Maria angesprochen als Frau, die „voll der Gnade“ ist (Lk 1,28). Ihr, der Himmelskönigin und Königin des Friedens, möchte ich die diesjährige Pfingstaktion von Renovabis in besonderer Weise als Fürsprecherin anvertrauen, damit der gute und barmherzige Gott seinen reichen Segen über alle ausgieße, die mit und für Renovabis arbeiten. Vielen Dank!