Grußwort von Nuntius Eterovic zum Verleihung des Klaus-Hemmerle-Preises an S.Em. Michael F. Kardinal Czerny SJ

Hoher Dom zu Aachen, 26. Januar 2024

Eminenz,
Exzellenzen,
verehrte Mitglieder der Fokolar-Bewegung,
liebe Brüder und Schwestern!

Von Herzen danke ich für die Einladung nach Aachen zur Verleihung des Klaus-Hemmerle-Preises an Seine Eminenz Michael F. Kardinal Czerny SJ. Als Vertreter des Heiligen Vaters Franziskus in Deutschland übermittle ich die herzlichen Grüße des Bischofs von Rom und Hirten der Universalkirche, aber auch den freudigen Dank an die Fokolar-Bewegung, dass sie einem seiner engen Mitarbeiter in der Römischen Kurie die Ehre dieses Preises geben. Kardinal Czerny, der seit 2022 Präfekt des Dikasteriums für die ganzheitliche Entwicklung des Menschen ist, wird Ihnen vom Laudator, Herrn Prof. Dr. Dr. Johannes Wallacher aus München noch näher vorgestellt werden. Meinerseits bin ich dankbar für das Engagement von Kardinal Czerny für die Achtung der Menschenrechte, deren Erklärung im Dezember 2023 vor 75 Jahren von der UN-Vollversammlung verabschiedet worden waren.

Die Würde des Menschen verlangt nach Solidarität und Einsatz vor allem für die Hilfsbedürftigen und Schwachen. Es sei daran erinnert, dass es nach Angaben des UNHCR Mitte des Jahres 2023 weltweit etwa 110 Millionen gewaltsam vertriebene Menschen gab, davon 36,4 Millionen Geflüchtete und 62,5 Millionen Binnenvertriebene; mehr als sechs Millionen Menschen suchten weltweit Asyl. Pater Czerny hat gerade diesen immer wieder aufs Neue das Wort gegeben und das Schweigen gebrochen. Für den vormaligen Bischof von Aachen und Theologen Klaus Hemmerle kann dieses Wirken von Kardinal Czerny als Wirken Jesu verstanden werden, der „in der Tat offenbar und verstehbar als das Wort, das die Liebe des Vaters bis zum Äußersten (ist), ohne Grenzen, aussagt und vollbringt. Hier ist er das Wort, das nicht nur den Vater und seine Liebe sagt, sondern auch und zugleich und in einem, was die Welt und was der Mensch ist“(1). Das ist die Logik des Evangeliums, die sich im Wort Jesu erschließt: „Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Mt 25,40).

Und so gratuliere ich Ihnen, Eminenz, von Herzen zu diesem Preis und wünsche Ihnen für Ihr weiteres Wirken alles Gute und Gottes Segen. Ihnen allen hier im ehrwürdigen Dom von Aachen, wo sich das Grab von Bischof Hemmerle befindet, wünsche ich die beständige Betrachtung über das große Geheimnis, das wir immer tiefer durchdringen wollen: „Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt“ (Joh 1,14). Vielen Dank!

(1) Hemmerle, Klaus: Schweigen für das Wort, in: Stachel, Günter (Hg.): munen muso. Ungegenständliche Meditation. Festschrift für Pater Hugo M. Enomiya-Lassalle SJ zum 80. Geburtstag, Mainz 1978, 34-35, 34.

 

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