Grußwort von Nuntius Eterovic zur Eröffnung der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonfernz

Wiesbaden, 25. September 2023

„Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen“ (Gen 1,27-28).



Eminenzen, Exzellenzen, liebe Mitbrüder im Bischofsamt!

Die Worte aus dem Buch Genesis beschreiben den Willen Gottes, den Menschen nach seinem Bild schaffen zu wollen, als Mann und Frau, deren Liebe er mit Fruchtbarkeit segnet und denen er die Sorge für die Schöpfung anvertraut. Es ist einer der Abschnitte der Heiligen Schrift, der die Geschichte des Judentums und des Christentums von Anfang an geprägt hat und der noch immer seinen ganzen Wert behält. Dies zeigt auch das Zweite Vatikanische Konzil, das sich in verschiedenen Dokumenten auf die genannten Bibelverse bezieht. Beispielsweise heißt es in der Pastoralkonstitution Gaudium et spes -Über die Kirche in der Welt von heute: „Gott hat den Menschen nicht allein geschaffen: denn von Anfang an hat er ihn als Mann und Frau geschaffen (Gen 1,27); ihre Verbindung schafft die erste Form personaler Gemeinschaft“ (GS, 12). Wir bekennen, dass die Offenbarung über das göttliche Heilsprojekt im Herrn Jesus Christus vollständig bekanntgemacht worden ist. Er selbst bezieht sich bei der Auseinandersetzung mit den Pharisäern über das Wesen der Ehe auf die Worte aus dem Buch Genesis: „Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer sie am Anfang männlich und weiblich erschaffen hat“ (Mt 19,4). In Ihm „wird endlich der Ratschluss des Schöpfers, der den Menschen nach seinem Bild und Gleichnis geschaffen, wahrhaft erfüllt, wenn alle, die an der menschlichen Natur teilhaben, in Christus durch den Heiligen Geist wiedergeboren, in einmütigem Schauen der Herrlichkeit Gottes sagen können: ‚Vater unser‘” (Ad gentes, 7). Gaudium et spes, das sich auch in den Abschnitten Nr. 41 und 50 mit den genannten Bibelversen beschäftigt, lehrt: „Im Licht Christi also, des Bildes des unsichtbaren Gottes, des Erstgeborenen vor aller Schöpfung, will das Konzil alle Menschen ansprechen, um das Geheimnis des Menschen zu erhellen und mitzuwirken dabei, dass für die dringlichsten Fragen unserer Zeit eine Lösung gefunden wird“ (GS, 10). In der Folge bekräftigen die Konzilsväter: „Tatsächlich klärt sich nur im Geheimnis des fleischgewordenen Wortes das Geheimnis des Menschen wahrhaft auf“ (GS, 22).

Auch in den Dokumenten des Lehramtes wird diese anthropologische Konzeption, die sich auf die Bibel und die lebendige Tradition der Kirche gründet, vielfach bekräftigt. Es genügt, an das Nachsynodale Apostolische Schreiben Johannes Pauls II. Familiaris consortio und darin die Abschnitte 11, 23, 24, 32 und 64 zu verweisen, sowie auf das Nachsynodale Apostolische Schreiben Amoris laetitia des Heiligen Vaters Franziskus, vor allem die Abschnitte 10, 71 und 118.

Bedauerlicherweise ist dieses Bild inzwischen auch in manchen Kreisen der Kirche in Vergessenheit geraten, während sich ein von dem oben dargelegten abweichendes, teilweise sogar gegenteiliges Bild vom Menschen und seinem Wesen durchsetzt. Es bleibt zu hoffen, dass die zutiefst christliche Anthropologie, die auch in den Verlautbarungen des Heiligen Vaters Franziskus beleuchtet wird, bei der XVI. Ordentlichen Generalversammlung der Bischofssynode im Oktober 2023 zum Thema Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Mission neuen Schwung bekommt.

In diesem Zusammenhang möchte ich an einige Worte von Papst Franziskus über eine sogenannte ideologische Kolonisierung (I), wie auch an das Recht der Eltern auf Erziehung ihrer Kinder erinnern (II).

1. Ideologische Kolonisierung

Papst Franziskus hat sich seit Beginn seines Pontifikates kritisch zu ideologischen Kolonisierungen geäußert. In seiner Ansprache bei der Begegnung mit Familien in Manila warnte der Heilige Vater: „Nehmen wir uns in Acht vor den neuen ideologischen Kolonisierungen! Es gibt ideologische Kolonisierungen, die versuchen, die Familie zu zerstören. Sie gehen nicht aus dem Traum, aus dem Gebet, aus der Begegnung mit Gott hervor, aus dem Auftrag, den Gott uns gibt; sie kommen von außen, und darum sage ich, dass es Kolonisierungen sind. Verlieren wir nicht die Freiheit des Auftrags, den Gott uns gibt, den Auftrag der Familie! Und wie unsere Völker in einem bestimmten Moment ihrer Geschichte zu der Reife gelangten, ‚nein‘ zu sagen zu jeglicher politischen Kolonisierung, so müssen wir als Familie sehr, sehr klug, sehr geschickt, sehr stark sein, um ‚nein‘ zu sagen zu jeglichem Versuch ideologischer Kolonisierung der Familie. Und den heiligen Josef, der ein Freund des Engels ist, müssen wir um seine Fürsprache bitten, damit wir wissen, wann wir ‚ja‘ sagen können und wann wir ‚nein‘ sagen müssen“ (Manila, 16. Januar 2016).

Um das Denken des Heiligen Vaters Franziskus besser zu verstehen, ist es jedoch notwendig, auf zwei seiner Dokumente zu verweisen, die von besonderem lehramtlichem Gewicht sind.

In seiner Enzyklika Laudato sí vom 24. Mai 2015 hat der Papst die Existenz einer Ökologie des Menschen unterstrichen. Sie birgt „einen sehr tiefgründigen Aspekt: die notwendige Beziehung des Lebens des Menschen zu dem moralischen Gesetz, das in seine eigene Natur eingeschrieben ist. Diese Beziehung ist unerlässlich, um eine würdigere Umgebung gestalten zu können. Papst Benedikt XVI. sagte, dass es eine ‚Ökologie des Menschen‘ gibt, denn ‚auch der Mensch hat eine Natur, die er achten muss und die er nicht beliebig manipulieren kann‘. Auf dieser Linie muss man anerkennen, dass unser Körper uns in eine direkte Beziehung zu der Umwelt und den anderen Lebewesen stellt. Das Akzeptieren des eigenen Körpers als Gabe Gottes ist notwendig, um die ganze Welt als Geschenk des himmlischen Vaters und als gemeinsames Haus zu empfangen und zu akzeptieren, während eine Logik der Herrschaft über den eigenen Körper sich in eine manchmal subtile Logik der Herrschaft über die Schöpfung verwandelt. Zu lernen, den eigenen Körper anzunehmen, ihn zu pflegen und seine vielschichtige Bedeutung zu respektieren, ist für eine wahrhaftige Humanökologie wesentlich. Ebenso ist die Wertschätzung des eigenen Körpers in seiner Weiblichkeit oder Männlichkeit notwendig, um in der Begegnung mit dem anderen Geschlecht sich selbst zu erkennen. Auf diese Weise ist es möglich, freudig die besondere Gabe des anderen oder der anderen als Werk Gottes des Schöpfers anzunehmen und sich gegenseitig zu bereichern. Eben deswegen ist die Einstellung dessen nicht gesund, der den Anspruch erhebt, den Unterschied zwischen den Geschlechtern auszulöschen, weil er sich nicht mehr damit auseinanderzusetzen versteht“ (LS, 155).

Im Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Amoris laetitia vom 19. März 2016 schreibt der Papst: „Eine weitere Herausforderung ergibt sich aus verschiedenen Formen einer Ideologie, die gemeinhin Gender genannt wird und die »den Unterschied und die natürliche Aufeinander-Verwiesenheit von Mann und Frau leugnet. Sie stellt eine Gesellschaft ohne Geschlechterdifferenz in Aussicht und höhlt die anthropologische Grundlage der Familie aus. Diese Ideologie fördert Erziehungspläne und eine Ausrichtung der Gesetzgebung, welche eine persönliche Identität und affektive Intimität fördern, die von der biologischen Verschiedenheit zwischen Mann und Frau radikal abgekoppelt sind. Die menschliche Identität wird einer individualistischen Wahlfreiheit ausgeliefert, die sich im Laufe der Zeit auch ändern kann.« Es ist beunruhigend, dass einige Ideologien dieser Art, die behaupten, gewissen und manchmal verständlichen Wünschen zu entsprechen, versuchen, sich als einzige Denkweise durchzusetzen und sogar die Erziehung der Kinder zu bestimmen. Man darf nicht ignorieren, dass » das biologische Geschlecht (sex) und die soziokulturelle Rolle des Geschlechts (gender) unterschieden, aber nicht getrennt werden [können]«. Andererseits hat »die biotechnologische Revolution im Bereich der menschlichen Zeugung […] die technische Möglichkeit geschaffen, den Akt der Zeugung zu manipulieren und ihn von der sexuellen Beziehung zwischen Mann und Frau unabhängig zu machen. Das menschliche Leben und die Elternschaft sind auf diese Weise zu etwas geworden, das zusammengefügt oder getrennt werden kann. Sie unterliegen nun vor allen Dingen den Wünschen des Einzelnen oder des […] Paares.« Verständnis zu haben für die menschliche Schwäche oder die Vielschichtigkeit des Lebens, ist etwas anderes, als Ideologien zu akzeptieren, die beabsichtigen, die in der Wirklichkeit untrennbaren Aspekte in zwei Teile auseinanderzunehmen. Verfallen wir nicht der Sünde, den Schöpfer ersetzen zu wollen! Wir sind Geschöpfe, wir sind nicht allmächtig. Die Schöpfung geht uns voraus und muss als Geschenk empfangen werden. Zugleich sind wir berufen, unser Menschsein zu behüten, und das bedeutet vor allem, es so zu akzeptieren und zu respektieren, wie es erschaffen worden ist“ (AL, 56).

Im Frühjahr dieses Jahres sprach Papst Franziskus während seiner Apostolischen Reise nach Ungarn von der ideologischen Kolonisierung auf dem europäischen Kontinent: „Ich denke an ein Europa, das keine Geisel der Parteien ist, indem es zum Opfer nur auf sich selbst bezogener Populismen wird, das sich aber auch nicht in eine zerfließende, wenn nicht gar gasförmige Wirklichkeit verwandelt, zu einer Art abstrakten Überstaatlichkeit, die das Leben der Völker vergisst. Das ist der unheilvolle Weg der ‚ideologischen Kolonisierung‘, die Unterschiede auslöscht, wie dies bei der sogenannten Gender-Kultur der Fall ist, oder der Lebenswirklichkeit Freiheitskonzepte reduktiver Art voranstellt, indem sie zum Beispiel ein sinnwidriges ‚Recht auf Abtreibung‘ als Errungenschaft rühmt, welche jedoch immer eine tragische Niederlage ist. Wie schön ist es stattdessen, ein Europa aufzubauen, das den Menschen und die Völker in den Mittelpunkt stellt, in dem es wirksame politische Ansätze für eine bessere demographische Entwicklung und zugunsten der Familie gibt“ (Begegnung mit Vertretern der Regierung, der Zivilgesellschaft und dem Diplomatischen Korps, Budapest, 28. April 2023).

Es gilt zu betonen, dass nach Papst Franziskus notwendig ist, die ideologische Kolonisierung einschließlich der Gender-Ideologie abzulehnen, jedoch unzweifelhaft bleibt, „dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll“ (AL, 250). Bei der Rückkehr von seiner Apostolischen Reise nach Portugal aus Anlass des 37. Weltjugendtages hat der Papst unter anderem versichert: „Die Kirche ist offen für alle, dann gibt es Gesetzgebungen, die das Leben innerhalb der Kirche ordnen. Und wer sich innerhalb der Kirche befindet, unterliegt der Gesetzgebung ... Dies bedeutet nicht, dass sie verschlossen sei. Jeder begegnet Gott auf seinem eigenen Weg, innerhalb der Kirche, und die Kirche ist eine Mutter und führt einen jeden auf seinem Weg“ (Pressekonferenz, 06. August 2023).

2. Die Verantwortung der Eltern für die Erziehung der Kinder

In seiner Ansprache an die Delegation des Internationalen Katholischen Kinderbüros (BICE) hat Papst Franziskus am 11. April 2014 gesagt: „In unseren Tagen ist es wichtig, die Projekte gegen Sklavenarbeit, gegen Rekrutierung von Kindersoldaten und gegen jegliche Art von Gewalt gegenüber den Minderjährigen voranzubringen. Positiv gesprochen ist es wichtig, das Recht der Kinder zu bekräftigen, in einer Familie aufzuwachsen, mit einem Vater und einer Mutter, die in der Lage sind, ein geeignetes Umfeld für ihre Entwicklung und ihre affektive Reife zu schaffen. Heranzureifen in der Beziehung, in der Auseinandersetzung mit dem, was die Männlichkeit bzw. die Weiblichkeit eines Vaters und einer Mutter ausmacht, und so die affektive Reife vorzubereiten“. Der Papst unterstreicht das Recht der Eltern zur Erziehung der Kinder und fährt fort: „Das bedeutet gleichzeitig, das Recht der Eltern auf die sittliche und religiöse Erziehung ihrer Kinder zu unterstützen. Und an diesem Punkt möchte ich meine Ablehnung gegenüber jeglicher Art von erzieherischen Experimenten an Kindern zum Ausdruck bringen. Mit Kindern und Jugendlichen darf man nicht experimentieren. Sie sind keine Versuchskaninchen. Die Schrecken der Manipulation durch Erziehung, die wir in den großen völkermörderischen Diktaturen des 20. Jahrhunderts erlebt haben, sind nicht verschwunden; sie sind immer noch aktuell in verschiedenen anderen Gewändern und Angeboten, die – unter dem Anspruch der Modernität – Kinder und Jugendliche zwingen, auf dem diktatorischen Weg des »Einheitsdenkens« zu gehen“ (ebd.).

Natürlich brauchen Eltern für diese wichtige Aufgabe Lehrer und entsprechende Bildungsprojekte. In seiner Ansprache an die Teilnehmer der Generalversammlung der Weltunion katholischer Lehrer (UMEC-WUCT) betonte der Heilige Vater, dass es ihre Aufgabe sei, den Lehrern „dabei zu helfen, den Wunsch lebendig zu halten, gemeinsam mit ihren Schülern zu wachsen und wirksame Weisen zu finden, die Freude am Wissen und den Wunsch nach Wahrheit zu vermitteln, indem sie Sprachen und Kulturformen verwenden, die für die Jugend von heute geeignet sind“. Er stellte jedoch sofort klar: „Seien Sie vorsichtig mit ideologischen Kolonisierungen. Es ist eine Sache, bei der Kultur des Augenblicks zu bleiben, die Sprache des Augenblicks zu sprechen, aber es ist eine andere Sache, sich ideologisch kolonisieren zu lassen. Bitte: Achten Sie darauf, den Lehrern beizubringen, zu unterscheiden, was eine Neuheit ist, die zu Wachstum führt, und was eine Ideologisierung, eine ideologische Kolonisierung. Heutzutage zerstören ideologische Kolonisierungen die menschliche Persönlichkeit, und wenn sie in die Bildung eintreten, verursachen sie Massaker“ (Vatikan, 12. November 2022).

Mit diesen lehramtlichen Aussagen beruft sich Papst Franziskus auf die bewährten Erfahrungen der katholischen Erziehung. In der Erklärung des Zweiten Vatikanischen Konzils zur katholischen Bildung Gravissimum educationis heißt es: „Die Eltern, die zuerst und unveräußerlich die Pflicht und das Recht haben, ihre Kinder zu erziehen, müssen in der Wahl der Schule wirklich frei sein“ (GE, 6). Das Recht der Eltern, ihre Kinder zu erziehen, wird durch die bekannten Dokumente der internationalen Gemeinschaft garantiert. In der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die am 10. Dezember 1948 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen verabschiedet wurde, heißt es: „Die Eltern haben ein vorrangiges Recht, die Art der Bildung zu wählen, die ihren Kindern zuteilwerden soll“ (Artikel 26, Absatz 3).

Im Zusatzprotokoll zur Europäischen Menschenrechtskonvention haben die Mitglieder des Europarates am 20. März 1952 in Paris beschlossen: „Niemandem darf das Recht auf Bildung verwehrt werden. Der Staat hat bei Ausübung der von ihm auf dem Gebiet der Erziehung und des Unterrichts übernommenen Aufgaben das Recht der Eltern zu achten, die Erziehung und den Unterricht entsprechend ihren eigenen religiösen und weltanschaulichen Überzeugungen sicherzustellen“ (Artikel 2).

Zusammenfassung

Eminenzen, Exzellenzen, liebe Mitbrüder, in diesem Jahr wird der 75. Jahrestag der Verabschiedung der bereits erwähnten Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte begangen, welche die Freiheit in der Ausübung der Religion „allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat“ garantiert (Artikel 18). Leider wird ihre freie Ausübung bedroht, was beispielsweise von der ideologischen Kolonisierung ausgeht. Angesichts der Versuche, den Spielraum der Religionsfreiheit immer weiter einzuschränken, hat der Staatssekretär Seiner Heiligkeit Pietro Kardinal Parolin daran erinnert, dass die Religionsfreiheit laut Papst Johannes Paul II. „der Lackmustest für die Achtung aller anderen Rechte“ sei. Anschließend fuhr er fort: „Wir sehen einerseits die anhaltenden Angriffe auf Gotteshäuser und die anhaltenden Gesten, die die Religionsfreiheit untergraben, sowie die Verfolgungen, die es auf der Welt gibt. Und andererseits wird versucht, Glauben und Moral daran zu hindern, öffentlich die Stimme zu erheben ... Wir bitten darum, unsere Sicht von Mann und Frau auch öffentlich zum Ausdruck bringen zu können. Und ich bin überzeugt, dass diese Sichtweise jene ist, die aus dem Evangelium kommt und in der Tradition der Kirche verwurzelt ist. Eine Vision, die den Menschen und die Menschheit als Ganzes und jeden Mann und jede einzelne Frau im Besonderen wirklich schützen, verteidigen und fördern kann. Daraus ergibt sich der Vorschlag der Kirche, der nicht eine bestimmte Vision einfach auferlegen will. Wir glauben, dass wir Männern und Frauen wirklich dabei helfen können, so zu sein und glücklich zu sein, indem wir an diesen vom Evangelium inspirierten Werten festhalten“ (Interview mit Vatican News, 6. Juli 2023).

Die Quelle dieser Grundwerte ist das Wort Gottes, das uns schon auf den ersten Seiten der Bibel an die Größe des Menschen und seiner persönlichen und gemeinschaftlichen Berufung erinnert und sie begründet: „Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie“ (Gen 1, 27).

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