Wort von Nuntius Eterovic am Emde des Pontifikalrequiems für S.E. Papst em. Benedikt XVI.

Basilika St. Johannes zu Berlin, 9. Januar 2023

Wort des Apostolischen Nuntius

am Ende des Requiems für Papst Benedikt XVI.

Exzellenzen,

verehrte Mitbrüder im priesterlichen und diakonischen Dienst,

liebe Ordensleute,

liebe Brüder und Schwestern,

am Ende dieser Eucharistiefeier, wo wir die Person und das Wirken des verstorbenen Papstes Benedikt XVI. der Güte und Barmherzigkeit des dreieinen Gottes anempfohlen haben, will ich als Apostolischer Nuntius in Deutschland allen von Herzen Dank sagen, die sich um diese Feier in der Vorbereitung und der würdigen Gestaltung gesorgt haben. Durch Sie, verehrter Herr Erzbischof Dr. Heiner Koch, danke ich besonders Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, vor allem auch den Ehrenamtlichen, die nicht nur in dieser Liturgie heute ihren wertvollen Dienst verrichtet haben.

Erlauben Sie mir ein persönliches Abschiedswort über Papst Benedikt XVI. Sein ganzes Pontifikat über war ich als Generalsekretär der Bischofssynode in Rom einer seiner engen Mitarbeiter. Aus vielen persönlichen Begegnungen mit ihm kann ich bestätigen, was über seine Liebenswürdigkeit, Freundlichkeit und Feinfühligkeit gesagt worden ist. In der Nachfolge des Gottesknechtes Jesus Christus hat er sich darum gemüht, was der Prophet Jesaja sagt: „Er schreit nicht und lärmt nicht ... Das geknickte Rohr zerbricht er nicht und den glimmenden Docht löscht er nicht aus“ (Jes 42,2-3). Der Heilige Vater Franziskus hat ihn einen „großen Lehrmeister der Katechese“ genannt (Generalaudienz, 4. Januar 2023), womit sich das große Anliegen von Papst Franziskus mit dem Wirken von Papst Benedikt XVI. eng verbindet, nämlich die Aufforderung am uns Christen, eifrige Zeugen Jesu Christi und glaubwürdige Missionare Seines Evangeliums zu werden. Und das gelingt nur in der Treue zum Fundament unseres Glaubens. Der heilige Paulus sagt: „Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus“ (1 Kor 3,11). Bis zum letzten Atemzug ist Papst Benedikt XVI. unserem Herrn Jesus in Liebe verbunden geblieben. Ebenso hat er die Kirche geliebt und in seinem kirchlichen Dienst durch sein langes Leben alle seine Charismen und geistlichen, wie materiellen Kräfte eingesetzt.

Es lohnt sich, die Katechesen von Papst Benedikt XVI. für das eigene christliche Leben fruchtbar werden zu lassen. Auch seine drei Enzykliken (Deus caritas est, Spe salvi und Caritas in veritate) sind Werke für die geistliche Lesung, die uns zum täglichen Dienst in Kirche und Welt anspornen können. In zwei bedeutsamen Ordentlichen Generalversammlungen der Bischofssynode haben die Teilnehmer der Weltkirche gleichsam zur Selbstvergewisserung über die Grundlagen unserer christlichen Existenz diskutiert, nachgedacht und gebetet - über Die Eucharistie – Quelle und Höhepunkt des Lebens und der Sendung der Kirche (2005) und über Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche (2008). Die jeweiligen Nachsynodalen Apostolischen Schreiben, einerseits Sacramentum Caritatis (2007) und andererseits Verbum Domini (2010) gehören zum kostbaren Erbe des Pontifikates von Papst Benedikt XVI., das uns auch in unseren Tagen Orientierung und Halt zu geben vermag. Insofern ist die Charakterisierung von Papst Benedikt XVI. als großer Meister des Glaubensunterweisung durch den Heiligen Vater Franziskus nicht nur eine Aussage über das, was Papst Benedikt XVI. war, sondern der verstorbene Papst bleibt eine hilfreiche Orientierung in die Zukunft der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche.

Und hierfür erteile ich nun mit Freude und im Namen des Heiligen Vaters Franziskus den Apostolischen Segen, der uns auf die Fürsprache der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria, der Mutter der Kirche, und der heiligen Apostel Petrus und Paulus auf unserem Weg begleiten möge.

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