Grußwort von Nuntius Eterovic am Ersten Weihnachtsfeiertag
St. Joseph zu Berlin, 25. Dezember 2022
Exzellenzen,
verehrter Herr Erzbischof Dr. Heiner Koch,
liebe Brüder und Schwestern!
An diesem Hohen Weihnachtstag übermittle ich Ihnen allen die herzlichen Grüße des Heiligen Vaters Franziskus, den ich in der Bundesrepublik Deutschland vertrete. Diese Grüße und der Apostolische Segen gilt Ihnen hier in St. Josef, der Übergangskathedrale des verehrten Erzbistums Berlin, aber auch allen Ihren Lieben, vor allem den Kranken und denen, die heute nicht hier sein können.
Das Staunen an Weihnachten über die Geburt des Heilandes ist kein Staunen der Überraschung, sondern das Staunen über die Erfüllung der Verheißung Gottes, ein Staunen darüber, dass das ewige Wort nicht nur wahr ist, sondern dass das Wort Mensch wird, in allem uns gleich, außer der Sünde (vgl. Hebr 4,15). Die Verheißung des Propheten Jesaja hat sich erfüllt: „Alle Enden der Erde sehen das Heil unseres Gottes“ (Jes 52,10).
Wie sehr wünschen wir uns, dass der Gesang der Engel jener Heiligen Nacht von Bethlehem auch in unseren Tagen Gehör findet und von Menschen umgesetzt wird: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen“ (Lk 2,14). Beides gehört untrennbar zusammen: Wer Gott die Ehre gibt, das heißt seinem Willen gehorsam ist, wird zum Boten des Friedens. Seit zehn Monaten beten wir um Frieden in Ukraine, wo die Menschen in der Winterkälte ausharren und die Dunkelheit ertragen. Der Krieg auf unserem geliebten Kontinent Europa betrifft uns alle. Der Schmerz wird umso größer dadurch, dass dieser grausame Krieg gegen Ukraine zwischen Christen geschieht, die überwiegend zur ostkirchlichen Tradition gehören. Wir bitten den neugeborenen Fürsten des Friedens (vgl. Jes 9,5), er möge die Herzen der Kriegstreiber berühren, damit sie sich bekehren und zu Akteuren des Friedens werden. Bis dahin aber brauchen die Menschen in Ukraine Hilfe. Nach Deutschland, so auch in diese Stadt Berlin, sind mehr als eine Million vor dem Krieg geflohen. Die tragischen Opfer dieses mörderischen Krieges und die grausamen Zerstörungen lassen uns dringend warten auf den „Freudenboten, der Frieden ankündigt“ (Jes 52,7).
Liebe Schwestern und Brüder, in alles Grauen dieser Welt und auch in die vielen Sorgen hierzulande hinein wünsche ich Ihnen auf die Fürsprache der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria und des heiligen Josef eine gnadenreiche Weihnacht und erbitte Ihnen, das Sie erfahren mögen, was es heißt: „Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt“ (Joh 1,9).